ilfoto album – ein Fotobuch Erfahrungsbericht

ilfoto album – ein Fotobuch Erfahrungsbericht

Fotobücher liegen weiterhin im Trend und sind die perfekte Erinnerung an einen schönen Urlaub. Viele Anbieter werben dabei um Kunden und ihre kostbaren Urlaubsfotos. Nach Tests von Google, Saal Digital und Cewe Color ist dieses Mal ilfoto Album an der Reihe.

Der relativ neue Anbieter hat übrigens nichts mit dem traditionsreichen Film-Anbieter „Ilford“ zu tun. Momentan macht das Unternehmen verstärkt Werbung auf den sozialen Medien und wirbt dabei mit ordentlichen Rabatten. Die perfekte Gelegenheit also, sich den Neuling mal anzuschauen.

Software

Fotobücher lassen sich bei ilfoto album, wie auch bei allen anderen Anbietern entweder direkt im Browser oder mit Hilfe der speziellen Software Album Studio erstellen. Die Software ist in Versionen für Windows und Mac verfügbar und mit 1.4GB leider ein recht großer Download.

eine langatmige Erfahrung mit ilfoto, der Download neuen Updates beim Start des Programms
Eine halbe Stunde lang will die Software Updates nachladen..

Der erste Rückschlag mit der Software erwischt mich dann auch schon beim ersten Start. Bevor ich ein Fotobuch gestalten kann, erwartet Albumstudio das ich aktualisierte Vorlagen für die unterschiedlichen Produkte herunterlade. Ich frage mich warum die Vorlagen nicht im 1.4GB großen Download des Programms enthalten sind.

Auswahl des ilfoto Produkts am Start der Gestaltung

Nachdem Download der Vorlagen, darf man sich aus einer Vielzahl an Produkten die gewünschte Variante aussuchen. In diesem Erfahrungsbericht soll es nur um das Fotobuch gehen und nicht um etwaige andere Fotoprodukte wie Kalender oder Tassen. Daher wähle ich das Fotobuch Photoflat 20x20cm mit Hardcover im traditionellen Fotodruck(=auf Fotopapier ausbelichtet) für diesen Test.

Die Entwickler der Software sind anscheinend keine Freunde einer ruhigen UI. So fällt nach dem Öffnen des Bearbeitungsmodus als Erstes eine Reihe von grässlichen Animationen auf. Jeder Hinweis fliegt und hüpft dem Nutzer entgegen, aber seht selbst.

Ansonsten ist das Interface schlicht und macht mit seiner niedrig aufgelösten Darstellung einen veralteten Eindruck.

Gestalten

Die Bilder die im Album enthalten sein sollen werden geöffnet und dann im linken Bereich als Vorschau bereitgehalten. Von dort zieht man die Bilder entweder von Hand oder automatisch in die Seiten des Fotobuchs. Beim automatischen Einfügen erstellt Album Studio leider keine neuen Seiten. Bilder die nicht mehr auf die verfügbare Fläche passen werden ignoriert. Kleine Zahlen an den Vorschaubildern verraten dabei, wie oft ein Bild im Fotobuch vorkommt.

Die untere Leiste des Tools hält einige vorbereitete Layouts bereit die man auf die Seiten ziehen kann. Bereits vorhandene Bilder werden dabei automatisch ins neue Layout übernommen. Außerdem findet man dort weitere Gestaltungselemente wie Seitenhintergründe, Bilderrahmen und Cliparts mit denen man sein Fotobuch noch weiter anpassen kann.

Das Fotobuch kann man während der Gestaltung jederzeit in einer Vorschauansicht prüfen. Anschließend legt man das Buch wie üblich in den Warenkorb. Bevor die Bestellung abgeschlossen werden kann, wird das Fotobuch von Album Studio noch auf Fehler wie z.B. fehlende Texte und schlechte Bild-Auflösungen überprüft.

ilfoto Software screenshot

Die Bestellung schließt man dann auf der Internetseite von ilfoto mit der Eingabe der Zahlungsdaten ab. Hier kann man seine Bestellung noch um zusätzliche Optionen wie einen Druck ohne Herstellerlogo oder eine Präsentbox ergänzen. Die Lieferzeit beträgt laut ilfoto zwischen 11 und 13 Werktage.

Preis

Für ein 66-seitiges ausbelichtetes Fotobuch mit 20x20cm in seidenmatt, zahlt man bei ilfoto mit Versand grob 98 Euro, damit ist ilfoto der mit Abstand teuerste Anbieter im Test.

Produkt

Das fertige Fotobuch kam nach etwas mehr als 10 Tagen per Kurierdienst. Es war gut verpackt in dicken Schaumstoffpolstern, zusätzlich war das Buch noch in Folie eingeschweißt. Zum Lieferumfang gehört außer dem Buch selbst, lediglich ein kleines Heftchen mit weiteren Produkten von ilfoto.

Das ilfoto Buch für diesen Erfahrungsbericht

Die Qualität des Covers ist bei ilfoto Album tatsächlich bisher die beste, zumindest was die Verklebung und die Druckqualität angeht.

Anders als bei den bisher getesteten kaschierten Covern zeigt sich beim ilfoto Buch kein unschöner Orangenhaut-Effekt, stattdessen ist das Cover matt und vollkommen glatt. Wie bei einigen anderen Fotobuch-Anbietern auch, ist das Cover im Digitaldruck ausgeführt. Die Druckpunkte fallen hier jedoch erst bei genauem Hinschauen auf.

Seiten des ilfoto Fotobuchs aus dem Test
stabile Seiten

Die Fotoseiten im Inneren des Buchs bestehen aus einem erstaunlich dicken Fotokarton, bis zu 2mm dicke Seitenstärke habe ich gefunden. Das gesamte Buch fühlt sich aufgrund der dicken Seiten und dem guten Einband wertig an. Ein wenig erinnern mich die dicken Seiten allerdings an die Papp-Bilderbücher aus Kindertagen.

Als Papier kommt hier Fuji Crystal Archive Paper vermutlich in der Ausführung Lustre zum Einsatz, die Oberfläche ist dementsprechend etwas rauer.

Nahaufnahme der Oberflächenstruktur des ilfoto Fotobuchs
Oberflächenstruktur des verwendeten Fuji Crystal Archive Papiers

Bedingt durch das Lustre Papier kommen feine Details normalerweise weniger zur Geltung, darauf war ich eingestellt. Wie sehr die Ergebnisse im Buch allerdings weichgezeichnet sind hat mich doch etwas überrascht. Kein einziges Detail hat es beim Belichten knackscharf aufs Papier geschafft.

Das bekommen andere Hersteller beim selben Papier besser hin. Am Ausgangsmaterial kann es eigentlich nicht gelegen haben. Unten ein Vergleich zwischen meinem Original und dem Ergebnis im Fotobuch, der Unterschied ist deutlich.

Vergleich: Original(links), Fotobuch(rechts)

Positiver sieht der Eindruck hingegen bei der Farbwiedergabe aus, der Dynamikumfang passt, auch in dunkleren Bereichen sind für das Auge noch Details erkennbar.

Fazit

Softwareseitig ist der Dienstleister bei mir durchgefallen. ilfotos Album Studio nervt mit riesigen Updates direkt nach der Installation und kann weder in der Bedienung noch im Design mit der Konkurrenz mithalten.

Die Auto-Einfügen Funktion würfelt die Bilder zufällig zusammen und zeigt sich in der Gestaltung wenig kreativ, das geht besser. Insgesamt wirkt das Album Studio ein wenig aus der Zeit gefallen. Eine niedrige Auflösung und altbackene Optik mischen sich mit sinnlosen Animationen und lassen bei der Fotobuch Gestaltung keine richtige Freude aufkommen.

Das Fotobuch selbst macht jedoch einen wertigen Eindruck, mit dem bisher besten Einband aus allen getesteten Anbietern und den dicken Seiten macht es einen guten Eindruck. Beim Öffnen des Fotobuchs trübt sich das Bild leider ein. Die unscharfe Ausbelichtung der Bilder darf bei einem Anbieter in der Preisklasse einfach nicht passieren, auch wenn die anderen Parameter stimmen.

Sehr schade, so kann ich ilfoto an dieser Stelle nicht reinen Gewissens empfehlen. Hier kann der Anbieter noch nachbessern und sollte die Strecke vom Kunden PC bis zum fertigen Fotobuch einmal gründlich überprüfen, irgendwo müssen die Details ja liegen geblieben sein.

PS: Profioptionen

ilfoto bietet für Profis vorbereitete InDesign und Photoshop Templates und den Upload der Daten per WeTransfer an. Farbprofile für die verwendeten Papiere habe ich jedoch nicht finden können.

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