Lost in Trainslation – Mit dem Schnellzug nach Kyoto

Lost in Trainslation – Mit dem Schnellzug nach Kyoto

Nach 2 Tagen Hiroshima soll es nun für mich weitergehen nach Kyoto, dabei werde ich mit dem Schnellzug Shinkansen fahren. Der ist nicht nur für seine Geschwindigkeit, sondern auch für seine Pünktlichkeit bekannt. Die durchschnittliche Verspätung während eines Tages liegt bei nur 30 Sekunden(!). Um das zu erreichen steckt nicht nur ein Haufen technischen Know Hows in diesen Zügen, auch das Einstiegs und Ausstiegs-System in den Bahnhöfen ist anders als in Deutschland.

Eine Busfahrt die ist lustig

Aber von Anfang an, um 17:30 war ich nach meinem Besuch auf Miyajima wieder zurück in Hiroshima. Der Bahnhof lag ein weiter weg als ich es mir mit Rucksack auf dem Rücken erlaufen wollte. Daher nahm ich kurzerhand den Bus. Dabei bekam ich direkt eine Kostprobe der japanischen Regeln – „Please remove your backpack“ war der erste Satz mit dem mich der weiß behandschuhte Busfahrer begrüßte. Vor dem Einsteigen in den Bus war also zuerst mein Reiserucksack auf den Boden zu stellen. An der Eingangstür konnte ich mir dann ein Ticket ziehen. Dieses markierte den Startpunkt der Fahrt und war beim Verlassen des Busses zwecks Abrechnung dem Fahrer vorzulegen, bevor man den passenden Betrag in einen Automaten wirft.

Karten über Karten

In nullkomma nix war ich so am Bahnhof und mit meinem Backpack auf dem Weg zur Information um endlich meinen Rail-Pass zu aktivieren und mir ein Ticket nach Kyoto zu sichern. An der Info hatte ich Glück und konnte meinen Rail-Pass direkt abholen, die Schlange war recht kurz. Am Schalter buchte ich mir dann gleich das Ticket im nächsten Shinkansen nach Kyoto. Zum Ticket hinzu kommt meist gleich eine Platzreservierung in einem der Waggons dazu, diese ist für Inhaber des Railpass kostenlos. Und weil ich schonmal da war, besorgte ich mir auch gleich eine SUICA/ICOCA. Das ist eine der  japanischen Bezahlkarten für den ÖPNV und Einkäufe in Kiosk und Supermarkt.

Auf ging’s nun zum Gleis, dabei herrscht ein ähnliches System vor, wie in Singapur und Bangkok. Automatische Ticketgates übernehmen die Fahrkarten und Zutrittskontrolle zum Bahnsteig. Darin liegt meines Erachtens auch ein Grund der japanischen Pünktlichkeit, lange Verabschiedungen sind so am Gleis nicht mehr möglich.

Dort findet sich in Japan dann meist ein kleiner Kiosk in dem man sich für die Fahrt eine Mahlzeit besorgen kann. An sich ist in japanischen Zügen das Essen und Trinken verpönt, die Shinkansen Schnellzüge bieten hier die einzige Ausnahme.

(Not) lost in translation

Ich begab mich also in den mir angewiesenen Waggon und nahm auf einem der Sitze Platz. Leider konnte ich mein Reservierungsticket nicht mehr finden. Ich hatte es vermutlich irgendwo zwischen Kioskeinkauf und Zug verbummelt. Das fiel auch dem Schaffner auf, der ein paar Minuten später im Waggon auftauchte und mich auf Japanisch (vermutlich) nach der Reservierung fragte. Meine englische Anwort, verstand der Mann leider nicht.

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Mit einem kurzen „one Moment“ verschwand er in den weiten des Shinkansen. Fünf Minuten später kam er mit einem iPad unter dem Arm wieder, darauf google-translate mit der englischen Übersetzung seiner Anfrage. „This is a reserved carriage, please show your reservation“ An diesem Punkt fummelte dann auch ich mein Handy hervor und übersetzte „I lost my paper printout, I’m sorry“ in krudes google-Japanisch und hielt es dem Schaffner hin. Der wiederum knallte die Hacken zusammen, antwortete „its ok, ok“ und verschwand. Was auch immer google ihm da übersetzt hat, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben, hat aber funktioniert.

In Kyoto angekommen, hatte ich dann auch gleich die Möglichkeit, meine neue Suica in der Praxis zu testen und fuhr mit der U-Bahn die eine Station bis zum r-Star Hostel*, wo ich für die Zeit in Kyoto untergebracht bin.

Für morgen steht dann ein ausgedehnter Erkundungszug durch die Stadt an. Außerdem auf meiner Kyoto Liste – der Bamboo Forest, der golden Pavillion, und natürlich der Fushimi Inari Teisha mit seinen Millionen roter Torij. Außerdem stehen der Geisha District Gion an.

In 5 Tagen wird es dann über Osaka weiter nach Takayama gehen. Das ist vor allem für seine Altstadt und die dort liegenden Sake Brauereien bekannt.

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