Ho-Chi-Minh-City or How I learned to stop worrying and love the bum-gun

Ho-Chi-Minh-City or How I learned to stop worrying and love the bum-gun

Mein 3. Tag in Vietnam neigt sich dem Ende zu, heute Abend geht es mit dem Sleeper-Bus von Ho-Chi-Minh-City weiter nach Da Lat. Zeit für ein Update.

Der Flug von Singapur nach Vietnam am Freitag fand ohne größere Probleme statt. Der Pilot hat sich zwar um ’ne Stunde in der Flugzeit vertan und ist ne Zeit lang gefühlt ziellos über Vietnam umher geflogen. Trotzdem sind wir gegen 15:30 dann doch noch in Ho-Chi-Minh-City angekommen.

Blick aus dem Flugzeugfenster auf dem Weg nach Ho-Chi-Minh-City in Vietnam
hoch über dem Mekong Dreieck

Der Weg durch die vietnamesische Immigrationsbehörde verlief relativ gemächlich. Wobei die junge Dame am Schalter einen Gesichtsausdruck drauf hatte, das es einem kalt den Rücken runterlief. Danach folgte dann das erste Chaos im Baggage Claim. Hier lagen die Koffer schon größtenteils auf dem Fußboden herum. Der Plastiksack um meinen Rucksack war entweder durch ruppige Behandlung oder durch irgendeinen Neugierigen zum Teil geöffnet. Das hat die Zollbeamten jedoch nicht interessiert, die mich einfach mit „no check, no check, you can go“ durch gewunken haben.

Draußen wurde man dann wie erwartet direkt von 15 verschiedenen SIM-Card und Taxi-Vermittlern erwartet, die versuchten ihre Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen. Bei der SIM-Karte hab ich mal zugegriffen, die 10€ für unlimited Data waren mir die Sache wert und bislang tut die SIM brav ihren Dienst.

Bus 109

Den Weg zum Hostel hab ich dann wie auch in Singapur mit dem ÖPNV(wenn man das so nennen kann) zurückgelegt. Buslinie 109 fährt vom Flughafen bis zum Busbahnhof in der Nähe der Backpacker Street und das für umgerechnet 0.74€. Die Busfahrt war definitiv ein Erlebnis, der Busfahrer fuhr die runtergerittene Kiste barfuß und ohne wirklichen Fahrplan einfach quer durch die Stadt. Währenddessen kontrollierte sein Sohn(?!) die Tickets. Zahlreiche Fahrgäste, die sich auf den Google Linienplan verlassen hatten um ihre Hotels anzufahren, waren ganz schön verdutzt als wir ohne Zwischenhalt direkt an der Endhaltestelle ankamen. Dort wurden sie dann vom Fahrer in den Bus in Gegenrichtung gesetzt, um ihr Ziel doch noch zu erreichen. Ich hatte Glück und konnte die paar Meter laufen, dank eines netten Vietnamesen der mir die Richtung gewiesen hat.

Die erste Mutprobe für Touristen, das Überqueren der Straße, entpuppte sich dann als wesentlich weniger aufregend als beschrieben. Einfach drauflos gehen und nicht stehen bleiben, dann passt das schon.

Mein Hostel, das „Mobylette Saigon“ hab ich dann gegen 18:00 erreicht und mich erstmal hingelegt. Für 5€ die Nacht kann man hier ganz gut wohnen. Es gibt eine Rooftop-Bar in der sich die Backpacker treffen und die berühmte Backpacker-Street ist gleich um die Ecke. Der Koch des Hauses der sich quasi den ganzen Tag oben aufhält, ist ne verdammt coole Sau, hat diverse Sprachen drauf und schon auf der halben Welt gearbeitet. Außerdem macht der Mann verdammt guten Kaffee und leckeres Curry.

Backpacker Street

Am ersten Tag hab ich mich abends einmal entspannt in die Backpacker-Street gewagt und mich ein bisschen umgesehen. Die Atmosphäre ist am ehesten mit der auf ’ner Kirmes zu vergleichen. Dicht an dicht stehen die einzelnen Clubs und beschallen die Straße. Dazwischen immer wieder Mädels, die dir ne Massage andrehen möchten und Luftballonverkäufer die mit Lachgas gefüllte Funky-Ballons anbieten.

Tag 2 lief dann schon etwas Ereignis-reicher. Ich habe beim Frühstück in der Rooftop-Bar die anderen Backpacker, darunter Raoul aus Rumänien, Rina aus Malaysia, Maria aus Linz sowie Carlos und Maria aus Valencia kennengelernt. Mit denen sind wir dann abends zum Feiern in die Backpacker Street gegangen.

Tour durch Ho-Chi-Minh-City

Pagode in Ho-Chi-Minh-City, Vietnam

Über den Tag hinweg habe ich mir auf Empfehlung den Ben Thanh Market und das Kriegsmuseum angesehen und außerdem noch eine Pagode besucht. Auf dem Weg dorthin, den ich eigentlich zu Fuß zurücklegen wollte, wurde ich von einem Mopedfahrer angesprochen. Der bot mir an mich mitzunehmen und mir ein paar Sehenswürdigkeiten zu zeigen, im Gegenzug für etwas Spritgeld. Mr. Phong, wie der gute Mann wohl hieß, führte mich dann die folgenden 4 Stunden durch die Stadt. Unter anderem zum Ben Thanh Market, zum Kriegsmuseum und zu einer Pagode in der grade ein hohes Fest gefeiert wurde. Nach der Rundtour wollte er dann natürlich Geld sehen, das hatte ich erwartet. Ich hab mich leider beim Umrechnungskurs um den Faktor 10 vertan und ihm damit ein halbes vietnamesisches Monatsgehalt gezahlt. So war er seeehr glücklich, ich um eine Anekdote reicher und um 1,2 Millionen Dong ärmer – Lesson learned.

Abends gings dann bis 4:00 Uhr auf die Backpackerstreet in die Localbar, und ein paar weitere Clubs, inklusive Funky-Balloons und genügend Bier. Das hat sich heute leider auch bemerkbar gemacht, so das ich den ganzen Tag damit verbracht habe meinen Kater loszuwerden.

In wenigen Stunden gehts nun weiter zur nächsten Station Da Lat, ich werde berichten.

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