Auf den Spuren von Tomb Raider – ein Tempel-run in Angkor

Auf den Spuren von Tomb Raider – ein Tempel-run in Angkor

Heute war ich mehr oder weniger spontan in der Angkor Tempel-Anlage unterwegs und habe mir die verschiedenen Ruinen angesehen. Hier ein Ereignisprotokoll.

Diese Begeisterung um 4:00 morgens

Es ist 4:00 morgens in Siem Reap, Kambodscha. Ein komplett verschlafener Flueddi schält sich aus seinem Bett. Er streift sich die vorbereiteten Klamotten über, ein Shirt eine Lange Hose vom Nightmarket und dicke Socken. Packt die Kamera und das Stativ und verlässt leise das Zimmer im Onederz Hostel Siem Reap*.

Unten an der Rezeption warten schon andere Reisende die eine Tour zum Sonnenaufgang am Angkor Wat gebucht haben, darauf von ihrem Fahrer abgeholt zu werden. Flueddi hingegen schleicht sich an ihnen vorbei nach draußen. Dort winkt ein hellwacher Amine ihm grinsend aus dem wartenden TukTuk zu. Es wird uns nun zu den Tempeln von Ankor fahren.

Ja, Amine aus Vientiane ist auch grad in Siem Reap und hat die heutige Tour organisiert, um 4:00 morgens. Es hat noch nicht Mal viel Überzeugungskraft gebraucht, mich um die Uhrzeit aus dem Bett zu kriegen. Immerhin geht es gleich zu einem der wohl interessantesten Tempelkomplexe der Welt.

Aber vorher will noch ein Ticket gekauft werden – das wird in diesem Land wahrscheinlich meine teuerste Anschaffung sein. Ein 3-Tages-Ticket für den Angkor Komplex kostet 62$. Kein Pappenstiel, aber wenn man schonmal hier ist gehört ein Besuch in Angkor natürlich dazu.

Angkor Wat Tempel bei Sonnenaufgang
Sonnenaufgang über Angkor Wat

Mit Ticket in Händen geht es schließlich Richtung Angkor zu unserem ersten Ziel, dem Angkor Wat bei Sonnenaufgang. Unser TukTuk ist leider nicht das Schnellste. Daher zeigt die Sonne ihre ersten Strahlen bereits als wir noch einen knappen Kilometer vom Angkor Wat entfernt sind. Trotzdem schaffen wir es noch knapp zu den letzten Ausläufern des Sonnenaufgangs dort zu sein.

Welch ein Anblick, vor dem rechten der beiden Wasserbecken am Eingang des Wat stehen bereits viele Touristen mit ihren Smartphones und versuchen das beste Selfie zu schießen, während die Sonne langsam hinter dem Tempel aufsteigt.


Kaum habe ich mich dazwischen gequetscht und die ersten Bilder gemacht, ruft auch schon Amine zur Eile auf. Der Tempel hat gerade die Tore geöffnet und der gute Mann will unbedingt vor den anderen Touristen drinnen sein. Also los, während wir den Tempel durchstreifen und die unzähligen Treppen und Stiegen empor und herunter klettern passiert es. Es macht ratsch und meine erst gestern auf dem Nightmarket gekaufte Hose zerteilt sich Öffentlichkeits-wirksam in zwei Teile.

Bevor wir uns die nächsten Tempel anschauen, muss ich also erstmal eine neue Hose finden. Zum Glück gibt es auf dem Gelände vor beinahe jedem Tempel ausreichend Souvenirshops, die diverse Shirts und Hosen im Programm haben, so dass ich relativ schnell wieder versorgt bin.

Wir halten als nächstes am Bayon Tempel, berühmt für die vielen Steingesichter auf seinem Dach. In der Nähe des Tempels haust auch eine Affenfamilie die uns dankenswerte Weise als Modelle für Fotos zur Verfügung stehen. Abgesehen von den Affen begegnen wir im unteren Bereich des Tempels niemandem und freuen uns schon einen Punkt abseits der Touristenpfade entdeckt zu haben. Doch kaum sind wir auf das Dach des Tempels geklettert, empfangen uns Busladungen chinesischer Touristen. Die haben den Tempel wohl einfach von der anderen Seite erstiegen. und füllen fleißig ihre Instagram Accounts mit Content. Die Anzahl der perfekt auf die Umgebung abgestimmten Kleider, die wir hier zu sehen bekommen ist einfach unglaublich.

Ein paar Bilder später geht es auch schon weiter nach Ta Prohm, einem kleinen Tempel umgeben von Dschungel und Wasser. Auch hier lohnt sich ein Besuch. Ein riesiger Baum wächst aus dem Tempel heraus und man fragt sich, ob er den Tempel eher auseinander reisst oder ihn zusammenhält. Ta Prohm kann man übrigens leicht mit Angkor Thom, dem Tomb Raider Tempel, verwechseln. Eigentlich wollten wir uns in Ta Prohm nur eine Stunde aufhalten und dann weiterfahren. Dabei macht uns jedoch der Tempel in Kombination mit unserem grandiosen Orientierungssinn einen Strich durch die Rechnung. Wir haben uns schlicht verlaufen und sind am falschen Ausgang herausgekommen – ganze 3-mal – dabei hat der Tempel nur 4 Ein- und Ausgänge. Als wir unseren TukTuk Fahrer endlich wiederfinden, wartet der schon sehnsüchtig auf uns.

Zugang zum Preah Khan

Weiter gehts zum Tempel Preah Khan, einem Wassertempel inmitten einer Sumpflandschaft. Preah Khan ist ziemlich klein und hat nicht viel zu bieten. Der Weg dorthin auf einem langen Steg mitten durch den Sumpf ist jedoch definitiv sehenswert.

Nach einem kurzen Besuch geht es dementsprechend direkt weiter zum Angkor Thom, dem letzten Tempel auf unserer Tour und der hat es in sich. In diesem Tempel wurde ein Teil des Films Tomb Raider mit Angelina Jolie als Abenteurerin Lara Croft gedreht. Der Tempel sieht tatsächlich genauso spektakulär aus wie man es sich vorstellt. Natürlich wurden hier und da ein paar CGI Elemente eingefügt, aber der Tempel sieht von Außen im Wesentlichen tatsächlich so aus wie im Film.

Nach dem letzten Tempel, wird es Zeit wieder ins Hostel zurückzukehren, wir sind mittlerweile beide seit 16 Stunden auf den Beinen und brauchen dringend ne Mütze Schlaf. 

Hinweis zu Werbelinks: Mit einem Sternchen(*) markierte Links sind sog. Affiliate- bzw. Werbelinks. Wenn du auf einen solchen Link klickst und bei dem verlinkten Unternehmen etwas kaufst, erhalte ich dafür eine kleine Provision. Das Produkt wird dadurch für dich nicht teurer. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, klicke hier

Kommentare sind geschlossen.