Das Hoa Lo Gefängnis Museum in Hanoi

Das Hoa Lo Gefängnis Museum in Hanoi

Das alte Gefängnis der Franzosen in Hanoi hat viele Namen. Die Franzosen nannten es Maison Centrale, die Vietnamesen kennen es als Hoa Lo Gefängnis und die amerikanischen Kriegsgefangenen nannten es zynisch Hanoi Hilton. Mittlerweile ist aus dem alten Gefängnis, in dem auch John McCain einst gesessen hat, ein Museum geworden das jedes Jahr tausende Touristen anzieht.

Anfahrt

Kartenansicht des Hoa Lo Gefängnis, auch Hanoi Hilton oder Maison Centrale genannt
Hoa Lo Prison Museum in Hanoi (Quelle: openstreetmap)

Das Hoa Lo Gefängnis Museum liegt mitten in Hanoi, in der Hoa Lo Street Nr. 1. Vom zentralen Hoan Kiem See ist es ca. 1,5 Kilometer entfernt und kann zu Fuß in ca. 10 Minuten erreicht werden.

Ansonsten kommt man auch prima mit dem Taxi und Motorroller dorthin.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Das Hoa Lo oder auch Maison Centrale Gefängnismuseum ist täglich von 8:00-17:00 Uhr geöffnet.

Ticket für das Hoa Lo Museum
Eintrittskarte des Hoa Lo Gefängnismuseums
  • Erwachsene: 30.000VND
  • Studenten mit Ausweis: 15.000VND
  • Kinder: frei

Tickets kosten 30.000VND pro Person, Studenten mit Ausweis erhalten 50% Rabatt. Kinder haben zwar freien Eintritt, allerdings ist das Hoa Lo Gefängnismuseum nicht unbedingt für Kinder geeignet.

Geschichte

gefangene Vietnamesen im Maison Centrale zur Kolonialzeit, durch Puppen nachgestellt
vietnamesische Gefangene wurden an den Füßen angekettet

Das Hoa Lo Prison wurde im Jahr 1896 von den französischen Kolonialisten gebaut, um dort vietnamesische Revoluzzer und Aufständische einzusperren. Unter Franzosen war das Gefängnis unter dem Namen Maison Centrale bekannt. Die Vietnamesen benannten das Gefängnis stattdessen nach der Gegend. Bevor das Gefängnis gebaut wurde, war die Gegend für ihre Keramiken und Tontöpfe bekannt. Davon kommt auch der Name Hoa Lo(feuriger Ofen). 

Folter in der Kolonialzeit

Blick aus dem Zellentrakt des Maison Centrale auf eine franz. Guillotine
Blick aus dem Zellentrakt auf eine franz. Guillotine

Folter war hier an der Tagesordnung, so hat man die Gefangenen mit Fußfesseln an den Boden gekettet. Sie mussten mit dem Kopf tiefer als mit ihren Füßen liegend in ihren Zellen verbringen. In engen, dunklen Verliesen hat man aufmüpfige Gefangene eingesperrt, viele von ihnen erblindeten aufgrund der dauerhaften Dunkelheit oder überlebten die Kerkerhaft nicht. Eines der imposantesten Ausstellungstücke des Gefängnisses befindet sich im ehemaligen Todestrakt, direkt gegenüber den Zellen steht hier eine original Guillotine aus der französischen Kolonialzeit. So hatten die Gefangen in diesem Trakt ihr schreckliches Schicksal immer vor Augen.

Hoa Lo während des Vietnamkriegs

Foltergerät der Franzosen im Hoa Lo Prison Museum, auch als Hanoi Hilton bekannt
Liege die zur Folter von Gefangenen genutzt wurde

Nach der Unabhängigkeit Vietnams im Oktober 1954 hat die vietnamesische Regierung das Hoa Lo Prison als normales Strafgefängnis genutzt. Ab 1964, zur Zeit des Vietnamkriegs, hat man einen Teil des Gefängnisses schließlich zur Internierung von amerikanischen Kriegsgefangen genutzt. Einer der berühmtesten Insassen des Hoa Lo Gefängnis war der amerikanische Senator John McCain.

Folter im Vietnamkrieg

Darstellung einer Flucht durch die Kanalisation des Hoa Lo Prison
Ein Insasse versucht durch die Kanalisation zu fliehen

Die Vietnamesen sind sehr stolz auf ihre humane Behandlung der Kriegsgefangenen, so zumindest die offizielle vietnamesische Version. Die amerikanischen Kriegsgefangenen, die man nach ihrer Freilassung befragt hat, zeichnen ein deutlich anderes Bild der Geschehnisse und sprechen von schwerer Folter. Deshalb war das Hoa Lo Prison unter Kriegsgefangen auch unter dem sarkastischen Namen Hanoi Hilton bekannt. Mit dem Ende des Vietnamkriegs hat man die Kriegsgefangenen schließlich in ihre Heimat zurückgeschickt und das Hanoi Hilton bzw. Maison Centrale schloss seine Tore. 

Maison Centrale heute

Denkmal für getötete Vietnamesen im Hoa Lo Gefängnismuseum, das unter amerikanischen Gefangenen auch als Hanoi Hilton bekannt war
Gedenkstätte für getötete Vietnamesen

Heute ist nur noch ein kleiner Teil des Komplexes übrig, dieser beherbergt seit 1993 das Hoa Lo Gefängnismuseum. Den ehemaligen vietnamesischen Gefangenen ist ein großes Denkmal im Innenhof des Gefängnisses gewidmet. An einem kleinen Schrein lassen Vietnamesen immer wieder kleine Gaben für die Toten da.

Weitere Informationen zum Hoa Lo Gefängnismuseum findet ihr auch auf der offiziellen Website.