Tuol Sleng(S21) Genozid Museum
Neben dem Cheoung Ek Killing Field, ist das berüchtigte Tuol Sleng Foltergefängnis(auch als S21 bekannt) das zweite große Mahnmal in Phnom Penh, welches an die dunklen Stunden Kambodschas erinnert. Anders als Cheoung Ek, das durch die fehlenden Gebäude verhältnismäßig abstrakt blieb, treibt das S21 Museum die Erkenntnis mit dem Holzhammer in die Köpfe der Besucher.
Tuol Sleng ist damit ein Gedenkort, der die Geschichte so greifbar und lebendig macht wie kein Zweiter und gehört zum Kambodscha-Besuch leider einfach dazu, wenn man dieses Land begreifen will.
Anfahrt
Das Tuol Sleng Genozid Museum liegt in der 113 Straße in Phnom Penh. Am Besten kommt ihr mit dem Tuk Tuk oder einer Rikshaw dorthin.
Eintrittspreise
- Kinder ab 10 Jahren 3$
- Erwachsene 5$
- Audioguide 3$
Der Audioguide wird standardmäßig zum Ticket dazugerechnet, wer keinen Audioguide möchte sollte das explizit sagen. Der Guide ist jedoch sein Geld mehr als wert und hilft ungemein die Geschichte hinter diesem Ort zu verstehen.
Besuch in Tuol Sleng (S21)
S21 bzw. Tuol Sleng befindet sich auf dem Gelände einer alten Grundschule die von den roten Khmer in den 1970er Jahren zum Foltergefängnis umgebaut wurde. Statt Bildung und lachender Kinderstimmen zogen in der Folge Terror und Angst in die ehemalige Schule ein. Die Fenster wurden zugemauert und die Etagen mit Stacheldraht gesichert.
Wer S21 heute betritt, dem erscheint das Gefängnis auf dem ersten Blick garnicht so grausam. Findet man sich nach dem Eingang doch in einem begrünten Innenhof mit Bäumen, Rasen und vielen Bänken wieder. Das harmonische Bild bekommt jedoch schnell Risse. Sobald man die ersten mit Stacheldraht gespickten Gebäude und das zum Galgen umgebaute Klettergerüst entdeckt, wird einem schnell die Realität dieses Ortes klar.
In Tuol Sleng hat man Gefangene unter grausamer Folter zu falschen Geständnissen gezwungen, in denen sie oftmals auch Freunde und Familie beschuldigen mussten.
Dabei galten in dort strenge Regeln, an die sich die Gefangenen bei der Folter halten mussten (siehe Bild). Bei Zuwiderhandlung standen ihnen noch größere Qualen bevor. Viele Gefangene überlebten die Folter und die unhygienischen Zustände in S21 nicht.
Verstarb ein Gefangener während der Folter, wurde oft der verantwortliche Wärter an seiner Stelle eingesperrt. Offiziell sollte alles nach einem ordentlichen Verfahren aussehen, das klappte natürlich nur dann wenn die Gefangenen ihre vermeintlichen Verbrechen schriftlich gestanden und nicht bereits im Foltergefängnis verstarben.
Unterschied zu Cheoung Ek
Anders als das Cheoung Ek „Killing Field“, wo sämtliche Gebäude nach dem Sieg über Pol Pot abgerissen wurden, blieb Tuol Sleng weitestgehend erhalten. So klebt an vielen Stellen sogar noch das getrocknete Blut der ehemaligen Gefangenen auf dem Boden. In den ehemaligen Verhörräumen stehen die Metallbetten noch immer an den selben Stellen wie damals. Auch die Folterapparate sind immer noch vorhanden, genauso wie die Fußeisen der Gefangenen.
Das macht die Grausamkeiten der roten Khmer viel direkter verständlich als jedes Hinweisschild. In Kombination mit dem sehr guten Audioguide, wird so der Besuch des Museums zu einer sehr bedrückenden Erfahrung. Wo Besucher am Eingang des Museums noch das ein oder andere Wort wechselten, sprach beim Verlassen keiner mehr.
Führungen durch Tuol Sleng (S21)
Abgesehen vom bereits erwähnten Audio-Guide, gibt es auch die Möglichkeit eine Führung durch Tuol Sleng zu bekommen, die Guides arbeiten dabei auf Spendenbasis.
Weitere Informationen zum Tuol Sleng bzw. S21 Genozid Museum in Phnom Penh bekommt ihr auf der offiziellen Tuol Sleng Homepage und natürlich bei wikipedia.