Takayama – Von Showa, Sake und Pachinko

Takayama – Von Showa, Sake und Pachinko

Gestern abend bin ich hier in Takayama angekommen. Mein Hostel liegt direkt am Bahnhof, so dass ich zum Glück nicht lange laufen musste und direkt ins Bett fallen konnte. Gut ausgeruht habe ich heute ein altes Viertel mit mehreren Sake Brauereien besucht und war am Nachmittag im Takayama Showa-Museum, das die Gadgets und die Kultur der 50er Jahre wieder aufleben lässt.

Brauereiviertel

Zeichen einer Sake Brauerei - die Fässer vor der TürMorgens nach dem Frühstück habe ich mich das erste Mal in die Innenstadt von Takayama begeben. Die Stadt ist relativ klein, daher ist das interessante historische Viertel in etwa fünf Minuten zu Fuß zu erreichen. Dort finden sich ein paar historische Gebäude, viele von ihnen beherbergen einige der besten Sake Brauereien des Landes. Erkennen kann man die Brauereien sehr gut an großen Sake-Fässern vor dem Eingang. In vielen Brauereien kann man sich gegen einen Obulus ein Sake-Gläschen kaufen und sich dann einmal quer durch das gesamte Sortiment trinken. Das Angebot habe ich natürlich gerne angenommen, daher sind meine Erinnerungen an heute vormittag etwas lückenhaft *hust*.

Showa-kan Museum

An den Nachmittag kann ich mich allerdings noch bestens erinnern, denn ich war im wirklich großartigen Takayama Showa-kan Museum. Das Museum beschäftigt sich mit der japanischen Showa-Periode der 50er Jahre. Wenn man das Museum betritt fühlt man sich direkt in der Zeit zurückversetzt. Im Eingangsbereich gibt es einen Shop der allerlei Spielzeuge und Krimskrams der 50er verkauft. Hier stehen noch funktionsfähige Kaugummi- und Cola-Automaten aus der Periode, an denen man sich stilecht seine Cola ziehen kann. Ein coole Sache, ich hoffe allerdings die Kaugummis und Getränke darin sind neueren Datums. Außerdem gibt’s im Shop Flummis, Spielzeuge und weiteres mit 50er Jahre Charme, auch bespielbare alte Arcade- und Flipper-Automaten kann man hier ausprobieren.

Showa-Museum Takayama

Wenn man nun wirklich in die 50er Jahre eintauchen will, kostet der Besuch des im hinteren Teil gelegenen Museums 800¥ (grob 6,50€). Ja, richtig gehört der ganze Automatenspaß gehört noch nicht zum Museumsteil und kann kostenlos besichtigt werden. Im hinteren Museum sind einige Straßen der 50er Jahre nachgebaut, inkl. Beschilderung und einigen Fahrzeugen. Hier gibt’s es z.B. einen alten Barbershop, eine Kantine, eine Arztpraxis und viele weitere kleine Läden, die einen Einblick in das Japan der 50er geben. Auf den in einigen Läden stehenden Fernsehern, laufen steht’s passende Serien aus der Zeit. Nach einem Rundgang durch den unteren Teil des Museums führt eine Treppe in Ausstellungsbereiche die sich dem Privatleben widmen. Bevor man jedoch der Treppe nach oben folgt, sollte man sich in den etwas unscheinbaren Glaskasten unter der Treppe begeben.

Let’s play Pachinko

Hier stehen einige original Pachinko Maschinen an denen man das japanische Kult-Glücksspiel kostenlos ausprobieren kann. Die Maschinen hier sind noch echte mechanische Spielautomaten, ohne das ganze Geblinke und die Reizüberflutung der modernen japanischen Pachinko-Hallen.

Das Spielprinzip von Pachinko ähnelt einem vertikalen Flipper. Man schießt Stahlkugeln über ein Katapult in ein Feld aus Metallstiften und versucht die Kugeln in ein bestimmtes Gewinnfeld zu bugsieren. Trifft man das richtige Tor, gibt der Automat neue Kugeln aus.

Zum Schluss wird dann anhand der gewonnenen Kugeln der Gewinn errechnet. Im Falle des Museums gibt es natürlich nichts zu gewinnen, in einer richtigen Pachinko-Halle schon. Offiziell bekommt der Spieler nur einen Zettel mit seinem Punktestand, Glücksspiele um Geld sind in Japan nämlich verboten. Doch niemand hindert z.B.einen Kiosk-Besitzer daran einem Spieler den entsprechenden Zettel ab und dem Besitzer der Spielhalle wieder zu verkaufen. So behilft man sich unter Ausnutzung einer Gesetzeslücke, indem man die Ausgabe der Gewinnnotiz und die Ausgabe des Geldes räumlich trennt.

Japanisches Familienleben

Doch zurück zum Museum, steigt man die Treppe herauf, landet man im Familien Bereich der Ausstellung. Hier gibt es unter anderem ein altes Klassenzimmer mit Tafel und ein japanisch eingerichtetes Wohnzimmer. Ausgestellt werden diverse Spielzeuge, unter anderen Nintendo Spielekonsolen und Puppen. Über die selbe Treppe gelangt man schließlich auch wieder nach unten zum Ausgang. Dort kann man sich dann noch eine Cola gönnen, bevor man den Rest Takayamas anschaut.

Morgen werde ich dann vor meiner Abfahrt nach Kanazawa ein weiteres, eher obskures Museum in Takayama anschauen. Ich bin auf google maps auf ein „mixed-concrete museum“ gestoßen, das klingt verrückt genug um einen Besuch wert zu sein.

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