Auf den Seideninseln in Phnom Penh

Auf den Seideninseln in Phnom Penh

Nach der etwas gruseligen Erfahrung bei Choeung Ek und S21, habe ich heute den Inseln der Seide im Mekong bei Phnom Penh einen Besuch abgestattet und mir die dortige Seidenproduktion angesehen.

Los ging’s am Mittag per TukTuk zum Fähranleger im Norden der Stadt, von dort fährt eine Fähre alle paar Minuten zu den Seideninseln. Die Überfahrt dauert nur etwa 15 Minuten und kostet 500 kambodschanische Riel, das sind umgerechnet etwa 25 Cent. Die Fähre war anscheinend aus alten Teilen selbst zusammengebaut, zur Steuerung hat man die alte Lenksäule aus einem PKW umfunktioniert – interessant.

Auf den Seideninseln angekommen, merkt man gleich wovon die meisten Bewohner der Insel leben, den Touristen. Jeder Besucher aus Phnom Penh wird sofort von mehreren Kambodschanerinnen umringt, die versuchen ihn vom Besuch bei der Produktion der hauseigenen Seide zu überzeugen.

Seide weben

Einer dieser Damen ging ich ins Netz und wurde sogleich auf ihrem kleinen Roller zum Haus ihrer Familie gefahren. Dort hockten Großmutter und Großvater bereits auf ihren Schemeln hockten und sponnen und färbten fleißig Seide. Meine Gastgeberin hat mir gleich den Webstuhl erklärt und mir demonstriert wie man aus der Raupenseide die beliebten gemusterten Tücher herstellt.

Ungefähr 14 Tage dauert das Weben eines Seidentuchs in Handarbeit auf dem alten Webstuhl. Dabei kommen die Muster im Stoff durch die Position der Ober- und Unterfäden zustande. Dazu hängt man die Fäden an mehreren Stäben in unterschiedlichen Höhen auf. Um das Muster schließlich in den Stoff zu weben, hängt die Weberin nach jeder Zeile Stoff den nächsten Stab ein. Dabei darf Sie mit der Reihenfolge nicht durcheinander kommen sonst ist das Tuch ruiniert. Das Ganze ist ein wenig schwer zu beschreiben, daher habe ich von ihrer Erklärung ein kurzes Video aufgenommen.

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Nach ihrer interessanten Einführung in die Welt der Seidentuch-Produktion, hat sie mich dann noch zur lokalen Seiden-Kooperative gefahren, wo ich ein paar Eindrücke der Produktion des Rohmaterials sammeln konnte.

Silk Island Center

Die Seidenraupen werden hier gezüchtet und gefüttert bis sie sich verpuppen. Sobald es sich die Raupen in ihren Kokons gemütlich gemacht haben, sammeln Arbeiter die Kokons ein. Sie  Kokons werden dann gekocht um die Seidenraupen abzutöten. Anschließend werden sie abgewickelt und der daraus resultierende Seidenfaden zum Trocknen aufgehängt. Der Faden kann nun gefärbt und zu Seidengarn weiterverarbeitet werden.

Weiter geht’s

Damit nähert sich meine Zeit in Kambodscha dem Ende. Morgen sollte es eigentlich mit dem Flieger nach Bali und Karimunjawa in Indonesien gehen, aufgrund des verheerenden Erdbebens und Tsunamis muss Bali leider bis zur nächsten Reise warten. Stattdessen nutze ich die Gelegenheit und fliege in ein Land das ich schon immer einmal besuchen wollte. Welches Land das ist, erfahrt ihr dann demnächst hier.

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