No Visitors – Auf dem Roller durch den Wasserpark in Hue

No Visitors – Auf dem Roller durch den Wasserpark in Hue

In Hue hatte ich eigentlich keine großen Pläne. Ich wollte hauptsächlich drei Dinge sehen, die mir Reisende unterwegs und im Hostel oder Google vorgeschlagen haben.

  1. Die Imperial City, mit dem alten Kaiserpalast und den Wohnungen des Hofstaats.
  2. Den als „abandoned Waterpark“ bekannt gewordenen Thuy Tien Lake Vergnügungspark
  3. den Sonnenuntergang an der Pagode, eine Empfehlung von meinen Gastgebern im Hue Family Homestay*

Imperial City

Um das wirklich hin zu bekommen, mietete ich mir einen Roller für den Tag und machte mich gegen Mittag auf den Weg. Zuerst fuhr ich zur Imperial City, der verbotenen Stadt mit dem ehemaligen Kaiserpalast. Die Wegesituation ist bedingt durch einen Haufen Einbahnstraßen dort nicht sonderlich überschaubar. So brauchte ich ein wenig länger bis zum Eingang. Die Imperial City mit ihren Palästen ist recht gut erhalten bzw. restauriert und bietet einen netten Einblick in das damalige Leben. Wenn man sich alles anschauen möchte, kann man dort gut und gerne einen Tag verbringen, soviel Zeit hatte ich leider nicht. Also ging’s nach 2 Stunden weiter zum verlassenen Vergnügungspark.

Der verlassene Wasserpark in Hue ist per Google recht schnell zu erreichen. Leider wird man am Eingang direkt von zwei Wachleuten begrüßt. Die machen mit dicken roten Schildern „No Visitors, no Exceptions“ klar, dass man nicht erwünscht ist. Laut einigen Berichten ist der ehemaligen Backpacker-Attraktion in Hue leider ihre Beliebtheit zum Verhängnis geworden. So entschloss man sich aus Sicherheitsgründen, das Ding jetzt wirklich komplett für die Öffentlichkeit zu schließen.

Wasserpark in Hue

im Wasserpark in Hue
Irgendwo da unten patroulliert ein Wachmann

Vorher hat man die rumstreunenden Touristen wohl einfach toleriert und sich nicht weiter drum gekümmert. Die Bausubstanz hat aber angeblich mittlerweile etwas gelitten. Anders als in vielen anderen Teilen von Vietnam wollten diese Wachleute leider auch keine Bribe annehmen, um einem das Tor vielleicht doch noch zu öffnen. Also machte ich auf dem Absatz kehrt und lief erstmal eine Weile ziellos umher. Bis ich auf zwei Bauern traf, die mir dem Weg in die richtige Richtung zum Hintereingang wiesen. Allerdings wollte ich vorher meinen Roller holen, um nicht irgendwann zu Fuß durch die Pampa zu müssen.

Am Parkplatz, traf ich dann auf einen Local, der mir anbot mich direkt in den Park zu bringen. Ein Angebot das ich ob meiner Zeitnot dankend annahm. Fünf Minuten später befand ich mich auch schon an genau der selben Stelle an der ich vorher kehrt gemacht hatte.

Der Hintereingang befand sich tatsächlich nur 100m entfernt, war aber nicht als solcher zu erkennen. Der Vergnügungspark war schon zu Lebzeiten nicht sonderlich üppig mit Gebäuden besetzt, daher landete man einfach auf einer dicken Rasenfläche mit ein paar Skulpturen. Von dieser Rasenfläche aus führten überwucherte Wege zu den verbliebenen Hauptattraktionen des Parks, der Drachenstatue und den Wasserrutschen. In der Nähe der Drachenstatue befand sich ein Wachposten der Parksecurity. Der patroullierte mehr oder weniger regelmäßig mit seinem Roller und geleitete Touristen die er dabei erwischte mit Nachdruck zum Ausgang. Daher galt es hier besonders leise und unauffällig zur Statue zu schleichen. Gar nicht so einfach als 1,85m große weiße Leuchttafel in freiem Gelände.

Irgendwie hab ich’s dann aber doch geschafft nicht erwischt zu werden. So konnte ich mir den Park ganz in Ruhe ansehen, also das was davon übrig war. Leider konnte ich nicht den kompletten Park erkunden, da mir der Akku meines Telefons und die Uhrzeit einen Strich durch die Rechnung machten.

Rückzug

Aussicht vom Drachen im verlassenen Wasserpark in Hue
Blick vom Drachen im Wasserpark

Ohne GPS Navigation blieben mir zur Rückkehr vom Wasserpark zum Hostel in Hue nur die zerfetzte Papierkarte die man mir am morgen in die Hand gedrückt hatte und mein Erinnerungsvermögen. Daher habe ich lieber auf den Sonnenuntergang an der Pagode verzichtet und mich um den Rückweg gekümmert. Außerdem musste ich den Nachtzug gegen 21:00 erwischen und vom Hostel auch noch zum Bahnhof kommen.

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