
Im Zug nach Phnom Penh – Klappe die erste
Mein Fahrer erwähnte gestern stolz, dass in Kambodscha mittlerweile wieder Züge fahren. Also entschloss ich mich den Weg nach Phnom Penh auf Schienen zurückzulegen. Anscheinend fahren die Züge aber lediglich am Wochenende und an Feiertagen. Glücklicherweise ist heute ein nationaler Feiertag und es fährt morgens ein einziger Zug von Kampot in Richtung Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. Das heißt mal wieder früh aufstehen, denn ich habe keine Ahnung wie lange ich vom Hostel bis zum Bahnhof brauche.
Um 8:30 wartete das TukTuk auf mich und brachte mich zum Bahnhof, wo wir pünktlich um 9:00 ankamen. Vom Zug war weit und breit nichts zu sehen, allerdings sollte der auch erst um 9:30 abfahren. Ein Ticket hatte ich mir gestern Abend online besorgt. Auf der Website stand ich müsse vor der Fahrt nochmals zum Schalter gehen, um den Online-Code gegen ein Papier-Ticket einzutauschen. Also begab ich mich zum Ticket-Schalter, um mein Glück zu versuchen. Laut Aussage des Personals würde das Online-Ticket ausreichen und ich solle einfach zusteigen. Super das war einfacher als gedacht. Mit dem dicken Rucksack auf den Schultern wartete ich also brav auf den Zeitpunkt zum Einsteigen.
Fast pünktlich um 9:45 fuhr der Zug unter lautem Getöse in den Bahnhof ein, nun bewegten sich auch die anderen Fahrgäste in Richtung Gleis. Der Zustieg in den kambodschanischen Zug ging relativ entspannt von statten, kein Gedränge oder Sonstiges. Jeder suchte sich in Ruhe sein Abteil und einen freien Sitzplatz. Platzreservierungen wie in Deutschland gab es keine oder sie wurden ignoriert, man setzte sich wo Platz ist. Die Waggons sind mit Klimaanlage ausgestattet. Dabei handelt es sich um einfache Raumklimaanlagen die mit Ketten und Gurten in den Ecken der Waggons festgezurrt werden. Die Sitzbänke sind im Zug der Railway Kambodscha in 2 Varianten angeordnet. Es gibt die bekannten Doppelsitze in Fahrtrichtung und Sitzbänke die entlang der Waggonseiten quer zur Fahrtrichtung angeordnet sind.

Als nach 5 Minuten alle Leute und Motorräder zugestiegen sind, bewegt sich der Zug in gemächlichem Tempo aus dem Bahnhof heraus. Er wurde während der ganzen Fahrt nicht schneller als ca. 30km/h, bis Phnom Penh brauchten wir also ein paar Stunden.
Am Bahnhof in Phnom Penh kam ich gegen 15:30 an und wurde anders als vorm Flughafen, nicht von Fahrern und Verkäufern bedrängt, denn mit dem Zug fahren in Kambodscha bisher nur wenige Menschen. Der Bahnhof liegt zum Glück zentral in der Stadt, direkt in der Nähe eines Einkaufszentrums. Da mein Bekannter aus Phnom Penh leider noch arbeiten musste, ging ich mir dort erstmal ein Mittagessen besorgen.

Raksmey, mein Kumpel aus Kambodscha meldete sich kurze Zeit später und bestellte mich kurzerhand an seinen Arbeitsplatz. Er ist Regisseur und Produzent bei einer kambodschanischen Produktionsfirma, dementsprechend traf ich ihn schließlich am Set einer Werbe-Produktion, so war die Drehort-Besichtigung gleich mit dabei.
In den nächsten 2 Tagen werde ich mir also die Hauptstadt Kambodschas anschauen und mir einige der wichtigsten Stationen wie z.B. Cheung Ek, Toul Sleng und das National Museum anschauen.