Hanoi HotDog – die ersten Tage in Hanoi

Hanoi HotDog – die ersten Tage in Hanoi

Nach einer mehr oder weniger angenehmen Nachtzugfahrt kam ich am Morgen in Hanoi an, halbwegs ausgeschlafen aber immer noch ein wenig gerädert stieg ich aus dem Zug und wurde prompt von einer Hitzewelle sondergleichen überrollt. In Hanoi hatte es „gemütliche“ 35°C bei 95% Luftfeuchtigkeit, den Weg zum Hostel legte ich trotzdem zu Fuß zurück.

Kurz vor meinem Hostel bog ich leider eine Straße zu früh ab, wo mir nach ein paar Metern die erste lokale Spezialität entgegen starrte oder sollte ich sagen knurrte. Wer in Hanoi einen HotDog bestellt wird beim Wort genommen. Mittlerweile war das arme Ding allerdings nicht nur heiß sondern wohl auch knusprig.

*rrrrrrrwuff* Hanoi Variante eines Hot Dog

Ein Glück, dass mich mein Hostel, das Republik Backpackers, eine Straße weiter schon mit Burger(Beef!) und Bier erwartete.

Der nächste Tag verlief dann weniger gruselig, ich besuchte das Ho Chi Minh Mausoleum, mit der Mumie des ehemaligen Präsidenten Ho Chi Minh. Die war grad wieder aus Russland zurück, wo sie jedes Jahr zur Aufbereitung (oder sollte man sagen Wartung) ein paar Wochen verbringt. Der Eintritt ins Mausoleum ist frei, Bilder dürfen leider keine gemacht werden. Das ganze Gebäude ist auf angenehme Temperaturen herunter gekühlt und dunkel. Der ehemalige Präsident Ho Chi Minh wird von einer Truppe aus Elitesoldaten in Festuniform bewacht, die jeden der zu lange stehen bleibt oder gar eine Kamera zückt deutlich zum weitergehen auffordern. Ein durchaus interessantes Erlebnis, da mal reinzuschauen.

Anschließend habe ich mir das nahegelegene Ho Chi Minh Museum angesehen, eine deutlich propagandistisches Institut, das sich wohl insgesamt eher an die eigene Bevölkerung richtet. Auf dem Weg aus dem Museum heraus stolperte ich, mehr durch Zufall, in einen wunderbaren ruhigen botanischen Garten hinein, der ist wohl bei den Locals recht beliebt. Viele Vietnamesen verbringen dort ihre Freizeit, ich traf eine Frau die Ukulele übte, während eine Gruppe Männer ein paar Meter weiter mit HackySack und Federball beschäftigt war. Nach der Mittagspause im Garten ging es für mich zur nächsten Station der Zitadelle, wo man den alten Bunker Ho Chi Minhs, sowie die Bunker des Generalstabs aus der Zeit des Vietnamkriegs besichtigen konnte.

Den Tag drauf gings auf dem Weg zum Hoan Kiem See kurz in die lokale Markthalle, nichts besonderes ein paar kleine Buden mit Spielzeugs und Klamotten, ich hatte ja eigentlich auf Essbares gehofft. Am See angekommen hab ich mir ein paar der dortigen Sights angeschaut und dann eine Runde um den See gedreht. Auch dort waren wieder viele Einheimische anzutreffen. Die jüngere Generation wollte ihr Englisch an den Touris ausprobieren, während die ältere Generation ihren Feierabend lieber mit HackySack oder Joggen verbrachte.

Ich ging auf dem Rückweg zum Hostel noch an einem besonderen Punkt vorbei, der Train Street. Die Train Street liegt in der Altstadt von Hanoi, es handelt sich um eine verdammt enge Gasse durch die sich jeden Tag 2x ein Zug quetscht, während die Bewohner der Straße eilig unvorsichtige Touristen von den Gleisen scheuchen, damit die nicht überrollt werden. Einmal hautnahe Begegnung mit ’nem Zug, das musste ich mir natürlich auch mal anschauen. Ich dachte schon ich hätte das Spektakel verpasst als ich von einer wild-fuchtelnden Anwohnerin von den Gleisen gescheucht wurde und 2 Minuten später der Zug über die Stelle rumpelte, an der ich grad noch gestanden hatte.

Am nächsten Tag zog es mich in den alten Folterknast der Franzosen, das Maison Centrale, mittlerweile eher unter dem Namen Hoa Lo Prison bekannt, dort hat auch der kürzlich verstorbene Senator John McCain damals eingesessen. Die Art und Weise der Folterinstrumente die dort ausgestellt sind und damals von den Franzosen genutzt wurden sind ziemlich einfach aber effektiv. Angeblich wurden die amerikanischen Kriegsgefangenen im Vietnamkrieg dort eher Hotelgäste behandelt, ob das so ganz der Wahrheit entspricht wage ich mal zu bezweifeln.

Nach dem Gefängnis machte ich mich auf den Weg zum Theater am Hoan Kiem See um mir eine traditionelle Waterpuppet Show anzusehen. Die Show am Abend war eine recht interessante Puppenstunde, bei der die Puppen anders als im Marionetten Theater wie wir es kennen nicht von oben sondern von hinten mit langen Stäben unter Wasser gesteuert werden, die Idee dazu kam damals wohl einigen Reisbauern die ihren Kindern bei überfluteten Reisfeldern die Zeit vertreiben wollten.

Anschließend ging es über den Nightmarket wieder in Richtung Hostel, für die nächsten Tage habe ich eine Cruise durch die Ha Long Bay gebucht und muss dazu früh aufstehen.

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