Fliegen in Corona-Zeiten

Fliegen in Corona-Zeiten

Es ist Pandemie, zur besten Reisezeit haben alle Länder ihre Grenzen geschlossen. Alle Länder? Nein, ein paar Länder in Europa sträuben sich gegen die durch Epidemie verordnete Reisebeschränkung und öffnen ihre Grenzen für gesunde Touristen. So kam es das ich an einem Samstag im Flugzeug nach Wien saß um meinen wohlverdienten Urlaub anzutreten. Wie Fliegen zu Coronazeiten ausschaut? Das erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Samstag gegen mittag geht es los, ich besteige den Flieger nach Wien. Vom Eingang des Flughafen bis im Flugzeug muss ich Maske tragen. Der Flug scheint trotz Corona nicht anders abzulaufen als üblich. Freie Plätze wie von einigen Airlines befürchtet gibt es hier nicht. Die Umwelt wird’s freuen, das Virus vermutlich auch.

Hin..

Fast jeder Platz ist besetzt, aber alle müssen Maske tragen und bekommen zum Einstieg ein Formular auf dem sie ihre Kontaktdaten und die Sitznummer notieren müssen. Außerdem bekommt jeder 2 Alkoholpads mit denen man, bei Bedarf selber seinen Tisch desinfizieren kann.

Die Aussteigekarte, mittlerweile habe ich zwei davon

Bordservice und das bei Billigfliegern und Butterfahrten übliche Verkaufsprogramm laufen wie gewohnt. Um die beim Service offerierten Getränke zu konsumieren, muss man dann natürlich die Maske abnehmen. Das macht das Ganze etwas umständlicher als sonst. Aber gut, viele Passagiere tragen ihre Maske im Flieger eh nur halbherzig. Nase frei und Spaß dabei. Insbesondere die Risikogruppe, für die wir diesen ganzen Popanz hier machen, atmen lieber masken- als virenfrei.

Ansonsten verläuft der Flug ganz normal, nach etwa anderthalb Stunden landen wir in Wien. Beim Verlassen des Flugzeugs möchte niemand vom Bordpersonal mein brav ausgefülltes Formular in Empfang nehmen. Die Stewardess winkt ab und verweist mich auf ominöse Mitarbeiter im Flughafen bzw. die Grenzkontrolle.

Irgendwo zwischen hier und der Einreisekontrolle wird man mir dann wohl dieses Formular abnehmen, denke ich und gehe maskiert weiter. Bei der Einreisekontrolle angekommen steht dann tatsächlich ein Soldat des Bundesheeres und befragt mich nach meinem letzten Aufenthaltsort – „Bremen? ok“ und winkt mich durch. Das Stück Papier das ich mühevoll auf einem winzigen Tischchen im Flieger ausgefüllt habe, will er aber auch nicht sehen.

Dafür muss jeder der ins Land will an einer Wärmebildkamera vorbei, Fiebermessen im Vorbeigehen sozusagen, ich komme durch alles in Ordnung.

Also packe ich das Formblatt in meinen Rucksack und fahre zum Hotel, vielleicht wird das ja während meines Aufenthalts irgendwann kontrolliert (Spoiler Alert – Nein, wird es nicht).

… und zurück

Etwa eine Woche später geht es zurück nach Deutschland, ich war zwischendurch nochmal über die Grenze in der Slowakei in Bratislava. Daher könnte es bei der Einreise spannend werden, vielleicht nimmt mir dann endlich wer das blöde Formular ab, hoffe ich.

Der Rückflug verläuft ähnlich unspektakulär wie der Hinflug. Wieder gibt es ein Formular zum Ausfüllen wer man ist, woher man kommt und wohin man will, etc. Erneut gibt es 2 kleine Alkohol-Tücher zum Desinfizieren der Sitze und Tische und wieder trägt die Risikogruppe ihre Masken nicht richtig.

Beim Ausstieg will wieder niemand an Bord dieses tolle Formular haben, ich soll’s beim Flughafen abgeben, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Ob ich es diesmal loswerde? Die deutschen Beamten sind doch gründlich und bürokratisch. Sie werden mit Freuden mein Formular an sich nehmen, einen offiziellen Stempel drauf drücken und das irgendwo abheften, oder? Oder…?

Ihr könnt euch denken wie es ausging, selbst die deutschen Beamten wollen den Wisch nicht haben. Am Flughafen steht zwar mehr Polizei als sonst, aber für mein tolles Formular interessiert sich niemand.

Die beiden Ausführungen habe ich immer noch auf dem Schreibtisch liegen, ich glaube ich bastel einen Papierflieger draus.

Fazit

Auch wenn in Zeiten von Corona das Fliegen wieder angekurbelt wird und sich das alles unter besonderen Hygiene Bedingungen abspielt, dient das Ganze wohl mehr dem guten Gefühl als dem wirklichen Schutz.

Die Risikogruppe die wir schützen wollen/sollen, trägt ihre Masken mehr als abenteuerlich und die Formulare die jeder Passagier pro Forma bekommt, will niemand sehen.

Und mal ehrlich, warum sollten Sie auch?

Beim Check-In geben wir der jeweiligen Fluggesellschaft, bereits sämtliche Daten. Die Airline muss nur in ihre Datenbank gucken um herauszufinden wer auf welchem Flug an welchem Platz gesessen hat. Warum also dieser Aufwand?

Was denkt ihr über Fliegen in Zeiten der Pandemie? Macht ihr momentan überhaupt noch Urlaub? Denkt ihr die Maßnahmen im Flieger sind nur Augenwischerei oder wirklich nützlich?

Schreib mir eure Gedanken unten in die Kommentare.

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