
Banteay Srey und Indiana Jones Feeling
Nach ein bisschen Werbung durch den TukTuk-Fahrer am gestrigen Abend konnte der mich doch noch von einer weiteren Tour überzeugen, diesmal nach Banteay Srey. Das ist eine wirklich sehenswerte Tempelruine, die mit einigen verdammt detaillierten Schnitzereien aufwartet. Außerdem will mich der Kollege nach Phnom Kbal bringen, wo sich oben auf einem Berg eine weitere Ruine mit einem Wasserfall befinden soll – gleich mal vorweg: das ist so nicht ganz richtig – ich bin gespannt.
Ein bisschen getuktuke und wir sind unterwegs nach Banteay Srey, eine Stunde soll die Fahrt dauern, ich beschäftige mich währenddessen erstmal damit die Umgebung abzulichten, sobald mir etwas Interessantes vor die Linse kommt.
In Banteay Srey habe ich ein bisschen Zeit durch das Terrain zu streifen und schaue mir alles in Ruhe an. Die Sonne knallt vom Himmel und mir ist verdammt warm. Ein Glück das ich mir ’nen liter Wasser eingepackt habe, sonst läge ich schon mit Sonnenstich irgendwo in der Ecke, der bekloppte Hut aus Vietnam hilft ebenfalls ein Wenig. Der Tempel ist, um es kurz zu machen, beeindruckend – überall fein detaillierte Schnitzereien an den alten Gebäuden die, teils von Pflanzen überwuchert, so aussehen als hätten sie unter einer Käseglocke gestanden – so gut erhalten sind sie.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang geht es zurück zum Parkplatz wo mein Fahrer auf mich wartet, d.h. warten sollte, ja wo isser denn hin?
Ein paar Minuten Verwirrung später verweist mich ein freundlicher TukTuk Fahrer in die richtige Richtung und schon geht’s weiter zum nächsten Tempel. Kurze Zeit später erreichen wir den „Phnom Kbal Spean“ und ich darf mich nun den Berg hochquälen, um den beeindruckenden Tempel mit Wasserfall zu sehen.
Eine Stunde lang klettere ich daraufhin den Berg hinauf und schlage mich durch einen Urwaldpfad wie ihn Indiana Jones nicht schöner hätte erkunden können. Der Pfad führt mich in Schlangenlinien und über Felswände und improvisierte Treppen meinem Ziel entgegen.
Oben angekommen zeigt sich, dass der Tempel mit Wasserfall nur ein übrig gebliebener Stein eines alten Tempels ist, über den ein wenig Wasser fließt. Das Ganze klang irgendwie spannender in der Erzählung und ich hatte mich schon gewundert, warum die Einheimischen unterwegs reihenweise vor dem Tempel abgebogen waren. Also zurück und den Einheimischen hinterher, die hatten den ollen Tempel einfach ignoriert und sich zum Planschen in einem zweiten, weitaus imposanteren Wasserfall getroffen.

Naja, der Weg ist das Ziel, apropos Weg – der Weg um Hostel ist noch weit, also erstmal zurück zum TukTuk das ohne Fahrer auf mich wartet. Dieses Spiel kenne ich ja von Banteay Srey bereits, also wieder warten, nach ein paar Minuten kommt er dann auch schon aus irgendeinem Cafe angetrabt. Bevor’s nun allerdings auf die Rückreise geht, kommt er nun auf die glorreiche Idee, mit einem dieser Verkaufsspielchen anzufangen und will mir eine Massage andrehen. Nachdem er sich nicht davon abhalten lässt mich zum Massagesalon zu fahren, werfe ich wohl oder übel einen Blick in die Karte – und mache auf dem Absatz kehrt, 50$ soll eine Massage hier kosten, nein Danke.

Damit hat mein Fahrer nicht gerechnet, er hat sich grad ein Bier bestellt und Smalltalk mit dem Barkeeper/Besitzer des Massagesalon angefangen, trotzdem fährt er mich fix ins Hostel. Wunderbar, Geld bezahlt, Tempel gesehen und wieder ein TukTuk-Fahrer auf meiner schwarzen Liste.